Eine Oberschenkel- und eine Muskelverletzung hat Leon Müller in dieser Saison schon hinter sich. Der Sommerneuzugang aus Offenbach verpasste somit bereits neun Spiele für seinen neuen Klub. Seit Ende Februar ist der 24-Jährige wieder zurück auf der Doppelsechs und von dort bei 100-prozentiger Fitness beim MSV Duisburg auch nicht mehr wegzudenken.
Nach 50 Minuten im Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück am Freitagabend dann die nächste Schrecksekunde, als der defensive Mittelfeldmann nach einem Zweikampf in der gegnerischen Hälfte vom Platz humpelte, danach noch eine Viertelstunde weiterspielte und letztlich dann doch nicht mehr weitermachen konnte.
Eine alte Verletzung sei nicht aufgetreten, äußerte sein Trainer auf RS-Nachfrage zur ersten Diagnose. „Leon ist bei einem Pressschlag mit dem Knöchel weggeknickt. Ich hoffe, dass es nur eine Bänderdehnung oder eine leichte Kapselverletzung ist und er nächste Woche wieder spielen kann“, erklärte Dietmar Hirsch. „Man hat in den letzten Spielen gesehen, wie wichtig er ist und dass er ein Stabilisator ist. Flo Egerer hat es danach gut gemacht.“
Während sich mit Joshua Bitter ein weiterer Duisburger „Mentalitätsspieler“ mit Adduktorenproblemen bis kurz vor Schluss durchschleppte, konnte Steffen Meuer seinem Trainer das Vertrauen mit seinem fünften Saisontor am Wochenende eindrucksvoll zurückzahlen, nachdem der vor allem in der Hinrunde so starke Zehner seit dem Doppelpack in Dortmund Ende Januar einen kleinen Leistungsknick erlebte.
Kurios: Als Hirsch in Minute 76 einen Doppelwechsel durchführen wollte und überlegte, den Offensivmann auszutauschen, schickte Schiedsrichter Henry Schröder den 25-Jährigen schon raus. Hirsch entschied sich um, schickte Meuer zurück aufs Feld und nahm wenig später Jonas Michelbrink runter. „Es war ein Wink des Schicksals, dass der Torschütze drauf geblieben ist. Es freut mich für Steffen. Es war wichtig, dass er die letzten Selbstzweifel ausgelöscht hat und er zurück in der Spur ist. Er wird noch sehr, sehr wichtig sein“, sagte Hirsch.
Meuer überzeugte in erster Linie läuferisch. Sein Moment entstand dann in Minute 89, als er per Direktabnahme nach einer Ecke von Max Dittgen aus 16 Metern und von Höhe des zweiten Pfostens sehenswert zum 2:0-Endstand traf. „Dass er so perfekt kommt, hätte ich nicht gedacht. Ich habe den Ball überragend getroffen. Als er dann eingeschlagen ist, war das schon ein befreitender Moment.“